Frieden leben

Der Traum vom Frieden

(Auszug)

Vor langer, langer Zeit lebte in einem fernen Königreich, das von Bergen rings umschlossen war, eine Prinzessin mit Namen Solea. Ihre Augen strahlten wie kleine Sonnen und sie hatte ein freundliches Wesen. Jedoch waren die Menschen zu dieser Zeit verschlossen und begegneten der kleinen Prinzessin voller Misstrauen. Ein Krieg hatte seine Spuren hinterlassen und Angst und Schrecken verbreitet. Und diese Angst schwelte weiter in den Herzen der Menschen.
Auch im Schloss war der Frieden nicht wieder eingekehrt. Der König und die Königin lebten in ständigem Streit miteinander und die Geschwister zogen sich jedes in die eigene Welt zurück. So fühlte sich Solea einsam und abgelehnt. Oft lief sie fort in den nahe gelegenen Wald und träumte von Frieden, Harmonie und Geborgenheit.
Eines Tages begegnete ihr ein Fuchs. Sein Fell schimmerte wie pures Silber und er fragte sie: „Was suchst du, Solea mit den strahlenden Augen?“
„Ich suche Frieden“, erwiderte Solea. „Überall herrscht nur Zwietracht und meine Eltern streiten unentwegt miteinander. Seitdem der große Krieg unser Land zerstört hat, ist die Angst nicht mehr gewichen.“
“ Erst wenn du deine Angst besiegt hast, kannst du den Frieden finden“, antwortete der Fuchs. „Folge mir in die Höhle Tachnets. Dort kannst du dich deiner Angst stellen und deine Schatten anschauen.“
Und der Fuchs führte Solea zur Höhle Tachnets. Sie lag so verborgen, dass keine Menschenseele sie je entdeckten konnte. Der Fuchs aber war ihr Hüter und führte die Menschen, die bereit waren, dorthin.
In Tachnets war es finster. Nur das silberne Fell des Fuchses durchleuchtete die Dunkelheit. An drei Tagen führte der Fuchs Solea zur Höhle. Dort begegnete sie ihren Ängsten und Schatten und mit Hilfe ihres Gefährten lernte sie diese anzuschauen und nicht mehr davor weg zu laufen. Und sie nahm alles an als ihr Eigenes und wuchs über sich selbst hinaus.
Am letzten Tag begegnete sie einem schnaufenden Ungeheuer mit rotglühenden Augen, das sich als riesengroßer Schatten vor ihr erhob. Zuerst wurde ihr angst und bange und das Herz klopfte ihr bis zum Halse. Aber dann dachte sie bei sich: „Nun habe ich schon so vielem standgehalten, da wird mich dieses Ungeheuer nicht mehr schrecken.“ Und sie blieb stehen und bezwang ihre Angst und der Schatten schrumpfte und wurde kleiner und kleiner und die glühenden Augen, die sie sah, waren zwei rote Edelsteine. Die nahm sie mit. Und das Schnaufen war der Wind. Als sie diesem folgte, fand sie ganz alleine aus der Höhle hinaus und war so froh, dass sie zu tanzen und zu singen anfing.
Der Fuchs aber schenkte ihr zum Abschied ein paar silberne Haare aus seinem Fell und sprach: „Du hast alles gelernt, was es in dieser Höhle zu lernen gibt. Lass die Angst deine Gehilfin sein, aber lasse sie nicht über dich herrschen. Wenn du Hilfe brauchst, nimm meine Haare in deine Hände und ich werde kommen.“

Gedichte

Freude

Froh sein über den
Reichtum der
Erde
Und
Dauernd
Ein Lächeln auf den Lippen

Frei sein
Reisen und
Entdecken
Ueberall
Das Wunder des Lebens
Erleben

 

Weiss

Wege zum Licht
Entstehen
Im Gehen durch die Dunkelheit
Schritt für
Schritt

 

Fernweh

Hoch in die Lüfte gehoben
Weit unten das glitzernde Meer
Über Wolken gleiten
Die ersten Inseln entdecken
Eine neue Welt betreten
Staunend durchs Land reisen
Dichtgedrängte Wolkenkratzer in Millionenstädten
Dann Menschenleere soweit das Auge reicht
Bizarre Felsformationen
Vor schwindelerregender Tiefe
Mich nicht satt sehen können
Immer weiter fahren
Von Ost nach West
Die Füße in den Pazifik tauchen
Erfüllt und glücklich
Wieder nach Hause fahren
Das Fernweh immer dabei