Rabenschnecke

Vor Jahren entdeckte ich die Schnecke in mir. Ich fühlte mich klein wie eine Schnecke und zog mich bei jeder
zu starken Berührung in mein Schneckenhaus zurück. Mein Wunsch wuchs, lieber ein Vogel zu sein, am liebsten
eine Rabin: schwarzglänzend, stolz, selbstbewusst und fliegen zu können und ich schrieb die Geschichte
„Der Traum vom Fliegen“, die in meinem zweiten Gedichtband veröffentlicht wurde. Im Laufe der Zeit aber
merkte ich, dass beide zu mir gehören, Schnecke und Rabin, und ich von beiden lernen kann. So habe ich sie
miteinander versöhnt. Die Schnecke wird nicht nur nicht gefressen, sondern darf sogar auf der Rabin fliegen…